Schlagwort-Archive: So viel Liebe auf PapierElisabeth EscherElisabeth Escher – Schriftstellerin
So viel Liebe auf Papier
So viel Liebe auf Papier
bringt Zwischentöne zur Sprache.
Die Grenzen zwischen Licht und Schatten,
Traum und Realität,
Hörbarem und Unhörbarem
verschieben sich immer wieder und
verschwimmen ineinander.
Escher hebt Wirklichkeiten auf
und zerlegt sie, um sie neu zu formen,
zu einer neuen Melodie, einem neuen Bild,
einem Gedicht.
Elisabeth Escher hat im Jahr 2006 den 1. Preis im Christine Busta-Lyrik-Wettbewerb erhalten. Damals wurden immerhin 772 Gedichte mit oftmals beachtlichem Qualitätsstandard eingereicht.
Dass die Lyrikerin eine würdige Preisträgerin ist, hat sie mit dem nunmehr erschienenen Gedichtband mit dem sehr stimmungsvollen Titel „. . .so viel Liebe auf Papier . . .“ eindrucksvoll bewiesen.
Die Gedankenlyrik der Autorin besticht durch atmosphärisch sehr dichte und ausdrucksstarke (Sinn)Bilder. Das Erlebte durchdringt die mannigfachen Schichten der Alltäglichkeit und landet dort, wo die Seele ihr Refugium hat, und auch die kreative Inspiration. Das lyrische Ich ergründet das Leben, seine besonderen Stunden und Zustände, und findet so zu ganz wunderbaren Wortwelten, die immer wieder auf tiefere Zusammenhänge verweisen. Die Lyrik überzeugt aber auch durch eine bewusste Straffung der Verszeilen, sodass wirklich nur die lyrische Essenz der Empfindungen, der Sehnsüchte und Einsichten die Inhalte trägt. Ein Beispiel sei hier auszugsweise angeführt: „Auf glasiertem Himmel / tausende Leuchtkäfer / schneewittchenweiß / riecht die Nacht / verspricht Nachsicht . . .“ .
Die Bildsprache ist erstaunlich vielfältig und unkonventionell, sodass ein eigenständiges lyrisches Universum entsteht, in dem sämtliche Assoziationsketten zu einer tiefgreifenden Plastizität führen. Damit wird jedes Gedicht zu einer einzigartigen Entdeckungsreise, eine neue Sicht der Dinge tut sich auf.
Dieser Gedichtband hat genügend Potential, um eine lyrisch interessierte Leserschaft nachhaltig zu berühren und ebenso zu begeistern.
Julia Rafael, Literarisches Österreich, 2/2007
Organ des Österreichischen Schriftstellerverbandes
TEXTPROBE:
Lustsprung
Das Glück springt mich an
wie die Katze den Baum
unterwegs ins Geäst
Im Zwischentraum
legt das Licht
dein Lächeln in Wellen
mit sanften Krallen
hält dein Blick
mich fest
und
das Schwalbennest
in meiner Hand